Seit langen Jahren gibt es das Bremer Schullandheim in Dötlingen im Naturpark Wildeshauser Geest.
Die Trägerschulen haben in den Jahrzehnten gewechselt; letztlich das Ergebnis wechselvoller bremischer Schulpolitik und -entwicklung. Heute betreiben die Grundschulen an der Curiestraße und an der Glockenstraße mit ihren Trägervereinen das 71 Bettenhaus. Beide können in ihren Schulbezirken soziale Brennpunkte aufzeigen. Sie haben aber auch das Haus nach einer Brandstiftung im Jahre 1990 wieder aufgebaut. Die Elternschaften leisteten wohl mehr als 2000 Arbeitsstunden an den Wochenenden bei Sanierung- und Renovierungsarbeiten in allen Innenräumen. Praktische und erfahrbare Umsetzung des Solidardenkens – letztlich immer auch das Ziel einer Landheimfahrt.
6500 Übernachtungen schlagen sich in den Beherbergungszahlen der Gemeinde Dötlingen nieder. Das 2-Klassenhaus ist immer eine begehrte Adresse für Schulklassen, Konfirmanden, Musik- & Sportvereine und Kindergärten; in den Sommermonaten könnte das Haus über die doppelte Anzahl Betten verfügen.
Dötlingen – das ist Marsch, Moor Geest. Das sind geführte Waldspaziergänge, Großsteingräber in unmittelbarer Nachbarschaft, Besuche im Goldenstedter Moor und eine Fahrt mit der Lorenbahn, Erkundungen im Freilichtmuseum Cloppenburg mit Brotbacken und Dielenfeuer, Spiel und Spaß beim Tretbootfahren im Tierpark Ostrittrum. Die Kreisstädte Wildeshausen und Oldenburg einschließlich der Moorleiche im Naturkundemuseum – sind bequem mit dem Linienbus erreichbar.
Die Umgebung und das große, teils bewaldete Grundstück rund um das Heim bietet den Kindern eine Menge Naturerfahrung – gerade Stadtkinder haben hier einen besonderen Bedarf. Im Mittelpunkt jeder Landheimfahrt steht das soziale Lernen. Es gibt Tisch- und Zimmerdienst und weitere Arbeiten mehr, die für die Gemeinschaft übernommen werden müssen. Tischregeln, Ruheregeln und andere Rücksichtnahmen machen das tägliche Miteinander notwendig und stehen immer wieder in der Diskussion. Außerdem wird jeder Schüler auf eine neue außerschulische Art wahrgenommen. Alltägliche Verrichtungen mit einander zu erleben, oder Ängste gemeinsam auszustehen, führt die Kinder zusammen. Festzustellen, dass das Mathe-Ass der Klasse beim Einschlafen die gleichen Probleme kennt, schafft neue Bindungen. So erwächst eine intakte Klassengemeinschaft, die sich, zurück im Schulalltag, positiv auf das Lern- und Arbeitsverhalten auswirkt.
Letztlich hat der Trägerverein auch einen Schritt in Richtung Energieersparnis geleistet. Das Warmwasser für Heizung und Brauchwasser im Haupt- und Heimleiterhaus wird über Solarkollektoren vorgeheizt; die Mauerwerke beider Häuser wurden kerngedämmt. Dafür erhielt der Verein den Stadtkampagne-Preis 2006.