Chronik des Hauses

Das „Bremer Schullandheim“ in Dötlingen – ein chronologischer Abriss

Im Sommer 1934 fahren die beiden „Sexten“ der Oberrealschule an der Dechanatstraße unter Führung der Lehrer Dr. Probst, Junge und Dr. Cornelius in das Schullandheim der Schule an der Stader Straße in Cluvenhagen am Weißen Berge. Bei diesem Landheimaufenthalt erwächst der Wunsch nach einem eigenen Haus.

Am 7. Dezember 1934 wird ein Verein gegründet, der im Winter 1934/1935 schon bald 300 Mitglieder zählt. Erster Vorsitzender wird Dr. Cornelius.

Villa Meineck, Georg Müller vom Siel
Bild: Archiv Schullandheim Dötlingen e.V.

Im März 1935 wird dem Verein ein Haus in Dötlingen zum Kauf angeboten. Der Kunstmaler Georg Bernhard Müller vom Siel hatte es im Jahr 1898 als „Villa Meineck“ gebaut und unterhält hier bis zum Jahr eine private Malschule. Der Maler verfällt aber einer unheilbaren psychischen Erkrankung. Das Haus wird von der Stadt Emden als Kinderheim eingerichtet, die es später einer Organisation des „Stahlhelms“ verkauft. Das Haus hat einen Wert von 42.000 RM, hinzukommen Grundstückspreis und ein weiterer Betrag für das vorhandene Inventar. Das Haus aber steht für 18.000 RM zum Verkauf. Der Verein unterschreibt den Kaufvertrag am 27.03.1935 in Delmenhorst.

Mai 1935 Die ersten Aussendungen finden statt. Die ersten beiden Wirtschafterinnen erweisen sich als ungeeignet.

09. 07. 1935 Anna Marie Behlmer tritt ihren Dienst an. Sie sollte bis zum Jahre 1972 bleiben.

Küchendienst – wurde früher draußen erledigt

1939 Das Heim wird mit Kriegsausbruch geschlossen

1940 Für eine Ferienbelegung wieder eröffnet.

1941 Funkstation der Flak

01.04.1941-31.03.1942 Verpachtung an die Oldenburger Lehrerbildung

1942 Eigenbelegung, später dann Verpachtung an die Landesbauernschaft

1946 Belegung mit Flüchtlingen durch die Gemeinde

1949 Neuer Belegungsanfang, sehr beengt durch die Flüchtlinge

25.03.1950 Dr. Piel übernimmt den 1. Vorsitz des Vereins

„beim Frühstück“
„Tagesraum“

1958 zieht das Gymnasium (einstmals Oberrealschule) der Dechanatstraße in ein neues Schulgebäude nach Bremen-Sebaldsbrück und wird fortan als Gymnasium an der Parsevalstraße geführt – bleibt aber Träger des Schullandheimes.

25.06.1971 Helmut Wintermann übernimmt den 1. Vorsitz des Vereins.

01.01.1973 Frau Anna Marie Schröder, geb. Behlmer scheidet nach langen Jahren als Wirtschafterin aus; Hans-Jürgen Braje und Frau Anneliese werden als Wirtschafterehepaar eingestellt.

1973 Bau eines Wohnhauses für die Heimleiter

15.08.1977 Ernst und Hilda Pacholke übernehmen die Heimleitung.

1978/1979 Umbau der Sanitäranlagen im Untergeschoss

19.10.1982 Bedingt durch die Auflösung des Gymnasiums an der Parsevalstraße im Zuge der neu gegliederten Oberstufe in Bremen übernehmen die Grundschulen an der Curiestraße, an der Brinkmannstraße und an der Andernacher Straße. Margot Dannenberg übernimm den Vorsitz, Birte Huckfeldt übernimmt die  Kassenführung. Der Verein wird nunmehr als  „Bremer Schullandheim Verein Dötlingen e.V.“ geführt.

1986 Die Schule an der Glockenstraße tritt als Trägerschule ein, die Schule an der Andernacher Straßeverlässt den Verein.

06.09.1984 Die Eheleute Pacholke scheiden aus der Heimleitung aus. Rolf Lindemann wird neuer Heimleiter.

20.12.1989 Das Arbeitsverhältnis mit Herrn Lindemann wird zum 31. März 1990 fristgemäß gekündigt.

28./29.12.89 Das Schullandheim wird nach einer Brandstiftung zu zwei Drittel zerstört. Der Verein plant den sofortigen Wiederaufbau des Gebäudes.

01.04.1990 Die Eheleute Anita und Hans Behrens übernehmen die Heimleitung des noch zerstörten Hauses.

31.07.1990 Frau Dannenberg scheidet aus dem Vorstand aus. Manfred Mahnken und Irmgard Straßenburg übernehmen den Vorsitz. Der geschäftsführende Vorstand und insbesondere auch Birte Huckfeldt verantworten den Wiederaufbau, der nach Plänen des Architekten Prof. Dr. Jochen Benz erfolgt. Die Elternschaft der beteiligten drei Grundschulen leistet mehr als 2000 Arbeitsstunden an den Wochenenden zur Renovierung und Erneuerung der Innenräume.

01.03.1991 Das Heim wird wieder voll bewirtschaftet.

04. 05. 1991 In Anwesenheit von 300 Gästen und unter Beteiligung der Dötlinger Öffentlichkeit wird das Haus wieder feierlich eröffnet. Der Wiederaufbau hat mehr als 1 Million DM gekostet.

01.02.1994 Die Eheleute Behrens sind ausgeschieden. Das Heim wird von den Eheleuten Angela und Henry Brüggemann zur Bewirtschaftung übernommen.

03.01.1995 Die Hansawelle von Radio Bremen mit Monika Kluth gibt dem Verein Gelegenheit, sich der bremischen Öffentlichkeit vorzustellen.

09.09.1995 Dötlingen – das Bremer Schullandheim wird 60! Mit einem Tag der „Offenen Tür“  wird dieser Geburtstag mit vielen Gästen – wie immer mit tätiger Hilfe der Elternschaft – gefeiert.

17.11.1998 Im Protokoll der Mitgliederversammlung kann man nachlesen, dass das Heim 1997 auf 8829 Verpflegungstage kam, für 1998 wird mit 7800 gerechnet. Ein Familienwochenende im September und das gemeinsame Laubharken von Kindern und Eltern im November sind zu einer beliebten Tradition geworden.

13.12.2001 Der Vorsitzende zeigt im Rahmen der Mitgliederversammlung ein von RTL gedrehtes Video über unser Haus in Dötlingen, das Grundlage für einen Fernsehbeitrag Ende November über die allgemeine Sicherheit in Bremer Schullandheimen war.

Auslöser war die  Ermordung des kleinen Dennis in Wulsbüttel im September 2001. Die Übernachtungszahlen aller Bremer Landheime brechen darüber ein  – auch in Dötlingen. Präventionsberater der Kripo Wildeshausen machen Vorschläge zur Erhöhung des Sicherheitsstandards. Der Senator für Bildung beteiligt sich an den Kosten in Höhe von DM 40.000.

2004 Frau Brüggemann stellt eine eigene Homepage des Heimes ins Internet. www.bremer-schullandheim.de

2006 Der Verein verwirklicht sein Konzept für eine nachhaltige Energienutzung und Installation einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung. Gleichzeitig erfolgt die Kerndämmung des zweischaligen Mauerwerkes des großen Hauses. Spenden und ein zinsloses Darlehen der KfW-Bank machen das Vorhaben möglich. Die Energiekosten sinken um 50 %. Dieses Konzept wird mit einer Urkunde zur Stadtkampagne 2006 bedacht und von der Jury für seinen Vorbildcharakter prämiert.

24.09.2007 Der Verein gibt sich eine neue Satzung.

2009 Das Konzept zur nachhaltigen Kostenersparnis im Bereich Energie, zur Eindämmung des CO2  -Ausstoßes, zur umweltverträglichen und umweltfreundlichen Wärmenutzung, wird mit der  Dachsanierung (Wärmedämmung)  und der Dämmung des Mauerwerkes vom Heimleiterhaus fortentwickelt. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt das  Vorhaben mit einen Kredit bei einem Zinssatz  von 1,1 %.

2010 Sanierung des Heimleiterhauses – Wärmedämmung, neue Dacheindeckung und Fenster

2012 nach 22 Jahren unermüdlicher ehrenamtlicher Leitung des SLH Vereins gibt Manfred Mahnken den Vorsitz ab. Sein Engagement für unser Schullandheim kann nicht hoch genug geschätzt werden.